Supervision

Definition

Supervision ist regelgeleiteter Beratungsprozess über
Probleme
und Konflikte der beruflichen Interaktion.

Es ist natürlich auch nie ausgeschlossen, dass bei einer Verbesserung der beruflichen Kommunikation auch die private davon profitiert.
Supervision ist wie eine Schleife, die ich einziehe, nachdem ich etwas erlebt und bemerkt habe und bevor ich wieder etwas äußere oder tue. Eine Schleife im Denken und Tun mit einer Person, die mir dabei hilft. Und weil es auch gut sein kann, dass das nicht immer nur Freunde sind.




 

Supervision

Das Wort Supervision ist übersetzbar mit Über- oder Durchblick, Übersicht, Durchsicht. Es hängt also sehr mit Sehen, Schauen zusammen, etwas von weiter weg, von oben vielleicht, von der Seite anblicken. Es vermittelt auch den Wunsch, durch etwas zu sehen, hindurchzusehen, trotzdem man mit festerer Materie zu tun hat.

Ist ist ein Wort, das einen Zustand vermitteln will, ein Sein-wort, wie wir in den frühen Schulklassen sagen mussten, kein Tun-wort. Sehen und schauen sind allerdings Tätigkeiten. Manchmal kann Hinschauen sehr anstrengend sein, besonders wenn die Augen müde oder alt sind, dann merkt man, dass es Kraft braucht...Und Sehen ist auch nicht nur etwas Passives, sodass ich einfach nur Lichtstrahlen empfange und damit wäre es fertig. Hier beginnt noch eine Tätigkeit: Die Strahlen werden gefiltert, gebündelt, weitergeleitet als Impulse und dort im Gehirn mit anderen Impulsen verglichen und verbunden und es ergeben sich andere Aktivitäten wie genauer schauen, reden, Muskel aktivieren,...auf das Gesehene muss reagiert werden und vorher muss es gedeutet werden, um bestmöglich reagieren zu können. Da das Ganze meist in Sekundenbruchteilen abläuft unterliegen wir gern der Vorstellung, es wäre eine Einheit eines Tuns, ein Seinzustand. Unsere Sprache tut das ihre dazu: Wir reden lieber von ""es ist so""als "es geschieht dieses und jenes usw. "
So verleitet uns das Wort "Ist" zu denken, dass Supervision wie auf einem Bild beschreibbar ist. Supervision ist aber ein Tun und daher braucht es mehrere Bilder, einen ganzen Film vielleicht.



Regelgeleitet

Regelgeleitet. Wenn ich etwas öfter tue, bilden sich Wiederholungen, Muster und Regeln. So auch in der Tätigkeit des Supervidierens. Es gibt mindestens einen, manchmal auch zwei oder mehrere, die eine Supervision leiten, die "SupervisorInnen". Es gibt solche, die teilnehmen, die "Supervisanden". Man macht es in vereinbarten Räumen, zu gewissen Zeiten einige Stunden lang. Manche SupervisorInnen haben ganz strenge Regeln und manche haben die strenge Regel, nicht so streng zu sein. Es hängt sehr mit der Ausbildung, Person, Aufgabenstellung usw. zusammen.
Und da man sich öfter trifft, ergibt sich, wie es viele nennen, ein Prozess, was so viel heißen kann wie ein Vorgang. Hier merken wir auch, dass aus dem Sehen und Schauen bereits viel Bewegung entstanden ist.
Und es geht um Beratung. "Sich beraten" ist ein reflexives, ein rückbezügliches Tunwort. Wenn ich mich also beraten lassen will, will ich, dass der Bezug bei mir bleibt, der Berater also bezug auf mich und meine Art mich zu beraten nimmt. Es geht also in der Supervision wesentlich auch darum, wie jemand sich berät. Denn dass ich mich berate, dass ich nachdenke, dass ich reflektiere ist ja selbstverständlich, aber es ist nicht selbstverständlich darüber auch nachzudenken, wie ich nachdenke, wie ich über Angelegenheiten reflektiere. Das erfordert eine eigene Situation.



Problem

Problem ist auch ein Wort, das seine Ursprünge im alten Griechisch hat. Es hängt mit pro-ballein zusammen und bedeutet damit so etwas wie "Vorgefallenes". Problem kann sein, was vor mir liegt, das kann ein Stolperstein sein oder einfach Fläche, Dinge, Ereignisse usw. Probleme sind Alltag und werden nur dann schwierig, wenn ich sie auf gewisse Weisen lösen will, die eher verschlimmern als helfen. Daher geht der Blick in der Supervision wieder auf die Problemlösung.



Konflikt

Ähnlich bei denKonflikten. Konflingere meint zusammenstoßen, zusammentreffen. Meinungen, Absichten, Erwartungen, Personen,...stoßen zusammen. Konflikte sind Alltag. Der Umgang mit Konflikten ist wichtig zu betrachten. Wiederum ist viel Bewegung anzusehen und darauf zu reagieren....



berufliche Interaktion

Und es geht um berufliche Interaktion.
Man kann nicht nicht interagieren, man kann sich nicht nichtverhalten. Wir verhalten uns immer irgendwie und haben dadurch Wirkung auf andere und andere auf uns ohne dass wir viel denken können, wie und in welcher Art wir jetzt wirken. Im Nachhinein ist man bestenfalls ein wenig gescheiter. Dazu kann Supervision verhelfen.



Systemische Lehr-Gschichtln